Crossroads. Ein vielversprechender Ausstellungstitel und eine Location mit einmaligem Kunsterlebnispotenzial: KIT – Kunst im Tunnel. Kuratiert von der Deutsch-Belgierin Felicitas Rohden stellten acht junge Künstler aus Belgien und den Niederlanden aus. Im Prinzip spannend – der Besuch der Ausstellung sorgte jedoch für ein schales Gefühl von Ratlosigkeit. Und dieses Gefühl sprach sich offensichtlich herum, denn nicht viele Besucher ließen sich in der Ausstellung blicken.

Dennis Tyfus: eine von neun Arbeiten auf Papier, Mixed Media, 29,7 x 21 cm, Foto: Ivo Faber

Dennis Tyfus: eine von neun Arbeiten auf Papier, Mixed Media, 29,7 x 21 cm, Foto: Ivo Faber

Erst durch die Interviews mit den Künstlern (geführt von Astrid Wege), die sich zum Leidwesen der kunstinteressierten Besucher nur in der Pressemappe befanden, wurde so einiges klarer. Und um gleich vorweg die Leser dieses Artikels zu enttäuschen, die sich auf etwas typisch „Belgisches“ oder „Niederländisches“ gefreut haben:

Anders als angekündigt bildete die nationale Herkunft der Künstler lediglich die formale Klammer der Ausstellung. Die jungen Künstler beschäftigt zwar die Gesellschaft in der sie leben, sie bewegen sich dabei jedoch in einem internationalen Umfeld. Die weitgereiste Valérie Mannaerts versteht sich hauptsächlich als Europäerin. Auch die anderen Künstler erleben sich nicht als einer Nation zugehörig, sondern sehen sich als „Weltenbürger“ (Anouk Kruithof) oder Schnitzelesser mit Vorliebe für Moules Frites (Freek Wambacq). Rinus Van de Velde schreibt seine Texte lieber auf englisch und bezeichnet die Kunstszene als „global“. Was drei der Künstler schließlich zögernd als „typisch belgisch“ bezeichnen: Realismus (Van de Velde), ein „Gefühl fürs Surreale“ (Fia Cielen) und ein ordentlicher „Sinn für Humor“ (Ives Maes). Ein roter Faden ist das nicht gerade.

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