Der Schauspieler gibt alles. Seine Gefühle materialisieren sich geradezu auf der Bühne und erfüllen sie. Das ist auch nötig. Denn der Rest der Bühne ist leer.
Kontroverse Diskussionen um Strukturveränderungen im kulturellen Sektor – oder anders: Kürzungen der freiwilligen Leistungen und damit auch des Kulturetats – sind immer wieder an der Tagesordnung. Die einen sehen nicht ein, warum ihre Steuern in die Selbstverwirklichung überdrehter Regisseure und deren Produktionsteam fließen sollen. Die anderen betrachten Kultur und damit auch die Bühnen und darstellenden Künstler als bedeutende Bestandteile einer lebenswerten Gegenwart.
Fakt ist: In 2011 tritt die im Grundgesetz verankerte Schuldengrenze in Kraft. Laut einer Umfrage der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. über die Situation der kommunalen Kulturfinanzierung gaben die Städte über 100.000 Einwohner in NRW an, dass letztes Jahr 41 % des Kulturetats gekürzt wurde, 2011 werden es voraussichtlich 59 %. Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise tun das Übrige. Dabei sparen die Bühnen wo sie können; mangelnden Einfallsreichtum kann man ihnen dabei wirklich nicht unterstellen. Viele gehen trotzdem zugrunde.
Zweiter Tag des Rundgangs in der Kunstakademie Düsseldorf: