Wir nehmen Farben wahr, weil elektromagnetische Wellenlängen zwischen 380 und 780 Nanometer auf die Sehnerven unserer Netzhaut treffen und anschließend vom Zentralnervensystem zu einem Farbeindruck verarbeitet werden.

Ganze Gesellschaften sind darauf angewiesen, dass dieser Sinneseindruck für jeden Menschen derselbe ist. Sonst könnten wir soziokulturelle Konventionen nicht buchstäblich farblich kennzeichnen. Die Ampel mit rotem, gelbem und grünem Licht regelt den Verkehr oder bietet sich als Metapher für eine politische Koalition an.

Auch wenn wir einen Standpunkt vertreten, bekennen wir – ja, Farbe. Wir trauern schwarz, Japaner weiß. Weiß tragen wiederum traditionelle Bräute in Deutschland, in China tragen sie Rot, in Ägypten Gelb. Dem Himmel entnehmen wir bei Unwahrheit das Blau, Außenseiter bezeichnen wir als schwarze Ziegenartige, und obwohl das Grün keinen Bildungsgrad besitzt, streichen wir im Geiste Teile des Skalps junger Menschen mit dieser Farbe an.

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