Die Macht ist mit den Spinnen. Das weiß eigentlich jeder, der sich in der letzten Zeit mit Astronomie beschäftigt hat. Das weiß auch der Künstler Tomás Saraceno. Nur mit Staubsaugern bewaffnete Frauen wissen das nicht. Ihre Priorität lautet: sinnlose Vernichtung durch Erstickungstod in Staubballen.

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Tomás Saraceno: “in orbit”, 2013, Kunstsammlung NRW, K21 Ständehaus, Düsseldorf, Photography by Studio Tomás Saraceno © 2013

Nach neuen, geradezu poetischen Erkenntnissen über die Beschaffenheit des Universums kehren sich im All die Machtverhältnisse um: Die Galaxien hängen wie Tautropfen an einem Spinnennetz. Und an diesem Netz kleben auch Frauen – zumindest die Plejaden, in der griechischen Mythologie Töchter des Atlas und der Okeanide, denn nach ihnen ist das Siebengestirn benannt worden. „Pleiades“ heißt wiederum auch der weltweit siebtschnellste Computer am Ames Research Center (ARC) der NASA. Ob er deshalb auch von Vernichtungswillen getrieben ist, vermag ich nicht zu sagen, aber ich möchte die Verschwörungstheorie weiter spinnen:

Vor vier Jahren hat Tomás Saraceno am ARC, also mit Gestirnen und einem Supercomputer vernetzt, ein International Space Studies Program absolviert. Bei so viel Vernichtungsenergie (bestimmt saugt die NASA-Putzfrau auch noch besonders keimfrei) erkannte er eine immer dringlicher werdende Nachfrage nach neuen Lebensräumen. Aspekte wie Klimawandel und Bevölkerungswachstum könnten dabei auch eine Rolle gespielt haben. Seine Lösung: Air-Port-City, die schwebende Stadt.

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