Claudia Rogge: "Purgatory IV", 2011, Lambda auf Alu-Dibond, 165 x 215 cm, Courtesy Galerie Voss, Düsseldorf

Claudia Rogge: "Purgatory IV", 2011, Lambda auf Alu-Dibond, 165 x 215 cm, Courtesy Galerie Voss, Düsseldorf

Die Endzeit: Naturkatastrophe, nuklearer Gau, die Herrschaft der Maschinen. Jedenfalls nicht: das Jüngste Gericht. Damit würde man heutzutage wohl eher eine kulinarische Modeerscheinung verbinden. Und trotzdem: Dantes Göttliche Komödie aus dem 12. Jahrhundert, die sich eingehend mit der katholischen Interpretation des Sujets „Leben nach dem Tod“ auseinandersetzt, gilt immer noch als Klassiker der Weltliteratur. Das Meisterwerk wird nicht nur von Literaturwissenschaftlern geliebt und gefürchtet, sondern inspiriert offensichtlich auch nicht so staubaffine Künstlerinnen wie Claudia Rogge. In ihrer 16-teiligen Serie EverAfter, die zurzeit in der Galerie Voss zu sehen ist, setzt sie sich zum wiederholten Male mit dem Thema Masse auseinander. Und diesmal ist diese jenseitig.

Auf Erden gibt es einen verhältnismäßig großen Handlungsspielraum. Man kann sich freiwillig eine Masse aussuchen – seien es virtuell organisierte Flashmobs, konsumentenverachtende Kartelle, grölende Fußballfanclubs oder Demonstrationen für die Freiheit eines Landes. Man kann sich entscheiden, darin unter zu tauchen oder sich dank Mode, Marken und Apps (oder vielleicht auch individuell) abzugrenzen und dies zu kommunizieren – bis hin zur durchaus gängigen, weltweiten, virtuellen Selbstentblößung.

weiterlesen im Magazin (PDF)

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner