Die Galeristin in spe glaubt an die Kraft der Naivität. An die unvoreingenommene Herangehensweise an die Kunst. Erst nach einem Ausstellungsbesuch liest sie etwas über diejenigen Werke, die sie brennend oder auch überhaupt nicht interessiert haben. Immer verändern diese externen Informationen die Sichtweise auf die Kunst, manchmal im Positiven, manchmal auch im Negativen. Während unseres Gesprächs stellt die Galeristin mir die rhetorisch gemeinte Frage: Warum sollte man sich den ersten Eindruck, die erste intime Begegnung mit der Kunst, durch einen Text kaputtmachen?

Marcela Kozlik verfolgt mit ihrer MMK Gallery ein ebenso simples wie radikales Konzept und stellt sich damit diametral gegenüber der Konzeptkunst auf: Im zweimonatlichen Turnus will sie sogenannte Mixed Visual Art sowohl von renommierten als auch von unbekannten Künstlern in Gruppen- und Einzelausstellungen zeigen – und zwar ohne den Namen der Künstler, die Titel der Werke, die Künstlervitae, ohne also den Kontext zu offenbaren. Der Fokus liegt somit ausschließlich auf der Kunst, die „um ihrer selbst willen“ betrachtet werden soll. Enthüllt wird auf der Finissage oder aber beim Kauf. Das Einzige, was die Arbeiten als Kunst definieren soll, sind die circa 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche der Galerieräume in der Hüttenstraße 41.